2013
"Spiegel einer Christlichen vnd friedsamen Haußhaltung.“ Die Ehe in der populären Druckgraphik des 16. und 17. Jahrhunderts. (Wolfenbütteler Arbeiten zur Barockforschung, 49), Harrassowitz Verlag, Wiesbaden
Flugblätter thematisieren seit dem 16. Jahrhundert das Verhältnis der Geschlechter ─ speziell in der Ehe, Schnittstelle von Sexualität und Emotionalität mit Ökonomie und Religion. Dargestellt werden die Partnerwahl, die gute und die schlechte Ehe, welche im Kampf der Geschlechter bzw. in der "Verkehrten Welt" gipfelt. Eheliche Liebe wird ebenso behandelt wie der Ehebruch. Das Ideal und seine Verkehrung bilden die Pole der Darstellungen, Glück und Unglück werden dabei miteinander kontrastiert.
Die in hohen Auflagen produzierten Flugblätter griffen gängige Geschlechterstereotypen auf und trugen gleichzeitig zu deren Verbreitung bei. Diese Drucke, welche zur Selbstreflexion anregen sollten, lieferten einen einzigartigen Beitrag zu der seit dem Spätmittelalter andauernden europaweiten Diskussion um das Verhältnis der Geschlechter. Sie dienten nicht nur der Warnung, Distanzierung und Kompensation, sondern verfestigten durch ihre massenhafte Verbreitung Sichtweisen, welche ihrerseits die Wahrnehmung der Realität prägten und an der Etablierung von Normen mitwirkten.
Die Blätter, die sich häufig den problematischen Aspekten der Ehe widmen, müssen ebenso als Ausdruck virulenter Probleme der frühneuzeitlichen Gesellschaft verstanden werden, wie als Versuch, diese zu bewältigen.
Rezensionen: Nadine Amsler, Schweizerische Zeitschrift für Religions- und Kulturgeschichte, 107 (2013), S. 433-435
Eva-Maria Bangerter-Schmid, Arbitrium. Zeitschrift für Rezensionen zur germanistischen Literaturwissenschaft, 2014 (32. Jg.), Heft 2, S. 67-72
Wolfgang Brückner, Zeitschrift für Volkskunde. Halbjahresschrift der Deutschen Gesellschaft für Volkskunde, 2014, Heft 1, S. 168-170
Marijke Meijer Drees, Renaissance Quarterly, 2015, No. 4, S. 1480–1481
Margareth Lanzinger, Bayerisches Jahrbuch für Volkskunde, 2015, S. 312 f
John Roger Paas, Sixteenth Century Journal, XLV/1, 2014, S. 208-210
Inken Schmidt-Voges, Zeitschrift für Historische Forschung, 42, 2015, Heft 4, S. 771-773
2001
Die Freiland-Siedlung Gildenhall. Kunsthandwerk, Lebensreform, Sozialutopie. (Europäische Hochschulschriften: Reihe 28, Kunstgeschichte, Bd. 384) Frankfurt am Main, Berlin, Bern u.a.
Inflation, Arbeitslosigkeit, Wohnungsnot, Verdrängung des Handwerks durch die Industrie: Die Jahre nach dem Ersten Weltkrieg steckten voller Probleme. Erbe dieser Zeit sind aber nicht die Probleme der Menschen, sondern die erstaunlichen Lösungen, die sie dafür fanden. Gildenhall spiegelt den Aufbruchsgeist einer ganzen Generation. In kaum einer anderen Siedlung kristallisieren sich derart vielfältig die Strömungen der zwanziger Jahre. Die Siedler verbanden Ideen der Gartenstadt- und der Genossenschaftsbewegung, der Boden- wie der Lebensreform mit denen des Deutschen Werkbundes und des Bauhauses. Die Ziele der Siedlung, für die namhafte Architekten wie Otto Bartning und Adolf Meyer entwarfen, waren Aufhebung des Bodenmonopols, Siedeln und Arbeiten nach gemeinwirtschaftlichen Prinzipien, Gesundung des Handwerks und Produktion modernen Kunsthandwerks. Eine wissenschaftliche Monographie, die Gildenhall aufarbeitet und im zeitgenössischen Kontext wertet, stand bisher aus.
Ein Neuer Korb voll Venuskinder. Die „Weibermacht“ auf illustrierten Flugblättern des 16. und 17. Jahrhunderts. Katalog Staatliche Galerie Moritzburg Halle, Landeskunstmuseum Sachsen-Anhalt
2000
„Die Güter dieser Welt“ - Schätze der Lutherzeit aus den Sammlungen der Moritzburg Halle. Katalog Lutherhalle Wittenberg, Staatliche Galerie Moritzburg Halle, Landeskunstmuseum Sachsen-Anhalt (Mitherausgeberin)
1998
Porzellan. Kunsthandwerk und Design der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Bestandskatalog, Bd. 2. Staatliche Galerie Moritzburg Halle, Landeskunstmuseum Sachsen-Anhalt