“Tradizione non è tenere la cenere ma trasmettere la fiamma” – Tommaso Moro (1478-1535)
Poiché sono interessata all’arte popolare europea, vorrei esplorare il paesaggio antropizzato locale, ancora a me straniero, fare la conoscenza della gente di qui con la quale condividere i miei interessi. Una buona occasione mi è stata offerta dal Corso di intreccio della paglia, organizzato dall’Associazione Culturale Terra e Vita, al quale partecipavano più di 20 giovani donne e qualche uomo, in un’atmosfera cordiale e anche divertente.
Le nostre insegnanti, signore anziane che amano trasmettere ai giovani le loro abilità manuali, lavoravano veloci e precise. Per me è stato difficile lavorare e parlare in una lingua ancora straniera simultaneamente, ma le “maestre” mi incoraggiavano con pazienza, mentre le loro mani ci mostravano i vari passaggi del lavoro.
Il mondo vive attualmente un grande cambiamento e a causa della globalizzazione scompaiono tante differenze delle culture. Nello stesso tempo però cresce un bisogno nuovo di identità regionale e di autenticità dei prodotti e anche di lavoro manuale! Qui vedo una grande possibilità per gli antichi mestieri, per le tecniche tradizionali di lavoro manuale, spesso salutari per l’ambiente.
Una bella sporta di paglia per fare la spesa funziona per tanti anni, è riparabile e si evita la plastica. Mi piace anche sapere quale donna ha intrecciato la mia sporta. Ogni maestra ha il suo modello particolare, la predilezione magari per una forma.
Con interesse ho visto che le donne provano a creare modelli nuovi, perché qui è la sfida: usare tecniche vecchie per modelli e design nuovi: la moda ha cambiato sempre, in ogni tempo e paese. Questa è la caratteristica della moda! Per questo non è bene ostinarsi in forme vecchie, ma è opportuno sviluppare il nuovo con rispetto per la tradizione, perché l’artigianato vecchio può sopravvivere solo se trova nuovi committenti. Ogni artigianato si deve aprire al nuovo per affrontare il futuro. Il buon artigianato eccelle se c’è equilibrio tra lavoro manuale e intellettuale.
Ho lavorato in un museo di arte popolare e ho visitato tanti musei in Germania, Svizzera e Austria, dove si cerca di togliere la polvere del vecchio e coltivare invece il “Do-it-yourself”. Anche qui vedo un grande potenziale per il Veneto, per la zona pedemontana, per l’altopiano di Asiago: una regione molto ricca di cultura, che presenta tesori molto utili per il turismo.
Ho trovato qui tante persone che lavorano a titolo volontario per proteggere la cultura. Ho grande rispetto per questa preziosa disponibilità, ma penso che nel futuro sia necessario assistere e sussidiare i musei e chi vi lavora, perché la cultura e il turismo sono settori economici molto importanti.
Dall’intreccio di tanti sottili steli, dopo ore di lavoro, nasce una cosa nuova: una robusta e bella sporta. Questo è un simbolo per lo sforzo delle associazioni di Marostica, quale motivazione per dedicarsi agli antichi mestieri artigianali.
Übersetzung / traduzione: Enzina Pizzato
„Tradition ist nicht das Halten der Asche, sondern das Weitergeben der Flamme.“ Thomas Morus (1478-1535)
Weil ich mich für europäische Volkskunst interessiere, die hiesige für mich fremde Kulturlandschaft erkunden und hier Menschen kennen lernen möchte, mit denen ich meine Interessen teile, bin ich Mitglied in den Vereinigungen „Terra e Vita“ und „Mondo Rurale“. Die Möglichkeit, in einem Kurs das Flechten von Stroh zu Körben und Hüten zu erlernen, war eine gute Chance und bot die Gelegenheit, mit mir unbekannten Menschen ins Gespräch zu kommen. Über 20 zum Teil jüngere 20 Frauen und auch einige Männer nahmen an dem Kurs teil. Es herrschte eine herzliche Atmosphäre und wir hatten alle Spaß zusammen. Wenn man selber zum ersten Mal eine Tasche flicht, erkennt man, wie viel Übung es braucht, um so schnell und akkurat zu arbeiten wie unsere Lehrerinnen. Es ist schwer! Und für mich war es unmöglich, gleichzeitig zu arbeiten und in einer fremden Sprache zu erzählen. Die anderen Frauen lachten und erzählten und arbeiteten! Unsere Lehrerinnen waren allesamt ältere Damen, die seit ihrer Kindheit Stroh flechten. Sie ermutigten uns geduldig mit ihrem Lob während ihre Hände dabei unermüdlich und schnell arbeiteten. Bewundernswert!
Die gesamte Welt erlebt gegenwärtig einen großen Wandel und durch die Globalisierung verschwinden Unterschiede der Kulturen. Aber es entsteht gleichzeitig ein neues Bedürfnis nach regionaler Identität und Authentizität der Produkte. Und nach Handarbeit! Hier sehe ich eine große Chance für traditionelle Handwerkstechniken, die oft auch sehr umweltfreundlich sind. Ein schöner Einkaufskorb aus Stroh, einem nachwachsenden Rohstoff, hält viele Jahre, lässt sich reparieren und vermeidet Plastik. Es freut mich, genau zu wissen, welche Frau meinen Korb geflochten hat. Und jede Meisterin hat ihre speziellen Muster und Vorlieben.
Ich fand es sehr schön, dass im Kurs einige Frauen Ideen für neue Muster hatten, denn hier liegt die Herausforderung: Die alten Techniken nutzen, das Design aber auch zu modernisieren, damit sich Käuferinnen für die Taschen und Hüte finden. Die Mode hat sich zu allen Zeiten und in allen Ländern immer geändert. Das ist ihr Wesen. Darum sollte man auch jetzt nicht starr an den alten Formen festhalten, sondern sie mit Respekt vor der Tradition weiterentwickeln. Denn ein altes Handwerk kann nur überleben, wenn es in der Gegenwart Käufer und Auftraggeber findet. Jedes Handwerk muss sich Neuem öffnen, um in der Zukunft Bestand zu haben. Aber die Basis bleibt immer gleich: Es ist das manuelle Können. Das beste Handwerk zeichnet sich durch ein Gleichgewicht von manueller und geistiger Arbeit aus.
Ich selbst habe in einem Museum für Volkskunst gearbeitet und viele Museen in Deutschland, der Schweiz oder Österreich besichtigt. Es gibt in Europa einen großen Wandel, wie Museen für Volkskunst ihre Sammlungen präsentieren. Sie befreien das Handwerk vom Staub, der ihm oft anhaftet und kultivieren das Selbstmachen, das einen großen Aufschwung erlebt. Hier sehe ich ein großes Potential auch für diese Gegend, den Veneto, die Pedemontana, die Hochebene von Asiago: Es ist eine an Kultur reiche Gegend, die einen Schatz beherbergt, der noch gehoben werden kann für den Tourismus. Viele Menschen arbeiten hier ehrenamtlich, um Kultur zu bewahren und zu verbreiten. Davor habe ich großen Respekt, aber denke, dass es in der Zukunft nötig ist, die Museen und ihre Mitarbeiter besser zu unterstützen. Kultur und Tourismus sind ernstzunehmende Wirtschaftszweige. Denn aus dem Bewusstsein der eigenen Traditionen und Geschichte entsteht immer wieder Neues.
Beim Flechten entsteht aus vielen einzelnen, zarten Halmen nach stundenlanger Arbeit etwas Neues: ein stabiler Korb. Das ist ein Symbol für das Bemühen der Vereine, die sich hier in Marostica dem alten Handwerk widmen.